Du bist genug: Vom Mut, glücklich zu sein (German Edition)
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- Ja. Was man gemeinhin unter Empathie versteht, das heißt, den Ansichten von jemandem zuzustimmen oder seine Gefühle zu teilen, ist einfach Mitfühlen, keine Empathie. Empathie ist eine Fähigkeit, eine Haltung, die man einnimmt, wenn man Seite an Seite mit jemandem geht.
- Es spielt auch keine Rolle, ob es vergangene Traumata gibt, denn der Mensch wird nicht von «Ursachen» aus der Vergangenheit angetrieben, sondern von gegenwärtigen «Zielen».
- «Die Verhältnisse, in denen ich aufgewachsen bin, waren schlecht, und deswegen habe ich eine schwierige Persönlichkeit.» Das ist eine Lebenslüge. In Wahrheit hat diese Person zuerst das Ziel, von anderen nicht verletzt zu werden, wenn sie sich auf sie einlässt, und um dieses Ziel zu erreichen, wählt sie einen «schwierigen Charakter», der sich von anderen fernhält. Als Entschuldigung für diesen selbst gewählten Charakter verweist sie auf ihre Kindheitsumgebung. So in etwa ist es, oder?
- Wir sind keine Wesen, die von vergangenen Ereignissen bestimmt werden. Es ist vielmehr so, dass wir unser eigenes Leben bestimmen, und zwar durch die Bedeutung, die wir diesen Ereignissen geben.
- Adlers Vorstellungen beruhen auf dem starken Glauben an die menschliche Würde und das menschliche Potenzial, zu jeder Zeit über sich selbst zu bestimmen.
- Wir sind Wesen, die in der Lage sind, zu jeder Zeit über sich selbst zu bestimmen. Wir können uns für ein neues Selbst entscheiden. Und doch ist es nicht so einfach, sich zu verändern. Es kann sein, dass man den starken Wunsch nach Veränderung hat, aber trotzdem dazu nicht fähig ist. Warum ist das so? Was ist Ihre Meinung? Junger Mann: Weil man sich eigentlich doch nicht verändern will?
- Nehmen Sie einmal an, dass Sie zum Beispiel jetzt gerade ganz große Probleme mit Ihrem Leben haben. Sagen wir, Sie wünschen sich, Sie könnten sich ändern. Doch das bedeutet, dass Sie sich selbst aufgeben müssen, wie Sie bis jetzt waren, alles ablegen, was Sie bis jetzt waren, und niemals wieder das Gesicht zeigen, das Sie bis jetzt hatten– als würden Sie es im Grunde begraben. Denn wenn Sie dies einmal gemacht haben, werden Sie schließlich als Ihr neues Selbst wiedergeboren. Doch können Sie den Tod wählen, egal, wie unzufrieden Sie mit Ihrer gegenwärtigen Situation sind? Können Sie sich in die bodenlose Dunkelheit stürzen? Darüber lässt sich nicht so einfach reden. Das ist der Grund, warum die Menschen versuchen, sich nicht zu verändern, und warum sie damit klarkommen wollen, wie die Dinge sind, auch wenn das Leben sich noch so hart zeigt. Und am Ende suchen sie nur noch nach den positiven Seiten des jetzigen Zustandes, damit sie so bleiben können, wie sie sind.
- Das Gleiche geschieht mit uns als Individuen. Jeder Mensch trägt eine Geschichtensammlung in sich, die zusammengenommen die Geschichte des «Ich» ausmachen, und schreibt seine Vergangenheit so, wie es gerade passt, um das gegenwärtige Selbst zu rechtfertigen.
- Die Vergangenheit entscheidet nicht über das «Jetzt». Es ist unser «Jetzt», das über die Vergangenheit entscheidet.
- Was wir Erwachsenen tun müssen, ist, nicht zu tadeln, sondern zu lehren;
- «Wunsch nach Bewunderung».
- Doch hier lauert eine große Falle. Es wird nämlich immer ihr Ziel sein, Lob zu erhalten und darüber hinaus in der Gesellschaft eine privilegierte Position zu erlangen.
- Richtig. Schauen Sie, es geht ihnen nicht darum, etwas gut zu machen. Sie wollen nur gelobt werden.
- Erzieher und Gruppenleiter müssen nach den Zielen der Kinder forschen, anstatt nur auf ihre Handlungen zu blicken.
- Man lehrt sie unablässig, dass sie einen Wert haben, selbst wenn sie nichts Besonderes sind– indem man ihnen mit Respekt begegnet.
- Es geht ihnen einfach darum, ihre eigene Macht zu beweisen, indem sie entschieden ungehorsam sind.
- «Die Jugendhaftigkeit des Menschen ist nicht auf mangelnden Verstand zurückzuführen. Es ist vielmehr so, dass er weder die Entschiedenheit noch den Mut besitzt, seinen Verstand ohne Anleitung durch einen anderen zu nutzen.
- Verantwortung im wahren Sinne des Wortes ist etwas, was man nur für die eigene Person übernehmen kann.
- «Man kann über sein eigenes Leben entscheiden.»
- Therapie ist Umerziehung zur Selbständigkeit. Und weiterhin die Definition: Der Pädagoge ist ein Therapeut.
- «Wenn wir auf einem anderen Planeten leben würden, der uns alles einfach und großzügig zur Verfügung stellen würde, wäre Arbeit vielleicht keine Tugend. Vielleicht wäre sie ein Laster, und Faulsein wäre eine Tugend.»
- das Fundament der Arbeitsteilung bilde das Eigeninteresse.
- Wenn man die eigenen Interessen verfolgt, ergibt sich daraus eine feste ökonomische Ordnung. Das ist die Arbeitsteilung im Sinne von Adam Smith.
- «Der Wert eines Menschen wird durch die Art und Weise bestimmt, in der er seine Rolle wahrnimmt, die Arbeitsteilung in seiner Gemeinschaft durchzuführen.»
- Wir können nicht existieren, wenn wir die Arbeit nicht aufteilen, wenn wir nicht mit anderen zusammenarbeiten– was bedeutet, dass wir nicht leben können, ohne an andere zu glauben.
- Es gibt keinen Grund, etwas Besonderes sein zu müssen. Du bist wertvoll, einfach weil du du selbst bist. Indem man Respekt zeigt und dies vermittelt, erlangen die Kinder ihren verlorenen Mut wieder und erklimmen die Stufen zur Selbständigkeit.
- Ja, das gebe ich zu. Natürlich möchte ich nicht verletzt werden, und ich möchte auch niemand anderen verletzen. Aber sehen Sie, wir tragen die Maske nicht nur zum Selbstschutz. Tatsächlich ist es eher aus Freundlichkeit! Wenn wir nur mit unseren echten Gesichtern und Gefühlen leben müssten, würden wir zu viele Menschen vor den Kopf stoßen. Stellen Sie sich nur einmal vor, wie die Welt aussehen würde, wenn alle mit ihren wirklichen Gefühlen aufeinanderprallen würden… Das wäre wirklich die Hölle, das Blut würde nur so spritzen!
- Alle Konflikte, von einem kleinen Streit bis zum Krieg zwischen Nationen, entstehen als Ergebnis eines Zusammenpralls unterschiedlicher Auffassungen von Gerechtigkeit.
- Ichbezogen zu sein heißt nicht, nur auf sich selbst zu blicken, weil man sich mag. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall, und zwar weil man nicht in der Lage ist, sich so zu akzeptieren, wie man ist, und weil man ständig von Angst besetzt ist, kümmert man sich nur um sich selbst.
- Nein. Im Prinzip können wir sagen, dass es Ihre «Funktionen» sind, die als Resultat Ihrer Arbeit anerkannt werden, nicht Sie. Wenn jemand erscheint, der besser «funktioniert», werden sich die Leute in Ihrem Umfeld dieser Person zuwenden. Das ist das Prinzip des Marktes, das Prinzip des Wettbewerbs. Folglich werden Sie sich nie aus dem Strudel des Wettbewerbs befreien und niemals ein wirkliches Zugehörigkeitsgefühl erreichen.
- Wir dürfen das Unglück unserer gegenwärtigen Situation nicht als Grund dafür benutzen, unsere Ideale aufzugeben.
- Das «Ich» sollte sich ins Nichts auflösen, wenn man zu einem glücklichen Leben finden will.
- Warum ist Liebe mit Glück verbunden? Mit einem Wort: weil Liebe die Befreiung vom «Ich» ist.
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-The courage to be disliked, Ichiro Kishimi and Fumitake Koga. Heard good things, let’s dig in